Die 1899 fertiggestellte Ronsdorfer Talsperre zwischen Remscheid und Wuppertal war früher auch als „Saalbachtalsperre“ bekannt. Während die meisten Talsperren später nach dem Gewässer umbenannt wurden, das sie aufstauten, hat sich der Name der Ronsdorfer Talsperre bis heute gehalten. Sie staut hauptsächlich das Wasser des Saalbachs in Ronsdorf.
Der heutige Stadtteil von Wuppertal war früher eine eigenständige Stadt, in dessen Auftrag die Ronsdorfer Talsperre für die Trinkwasserversorgung der Stadt gebaut wurde. Wie viele Staumauern im Verbandsgebiet wurde auch die Ronsdorfer Talsperre nach dem Intze-Prinzip vom deutschen Bauingenieur Otto Intze geplant. Die Gewichtsstaumauer wurde aus Bruchsteinen errichtet. Das damalige Fassungsvermögen der Ronsdorfer Talsperre betrug etwa 300.000 Kubikmeter Wasser.
Aufgrund einer besonderen Dürrezeit wurde die Ronsdorfer Talsperre 1947 durch die Entnahme von großen Mengen Trinkwasser fast komplett geleert. Zudem wurde damals auf eine umfassende Sanierung verzichtet, da das nötige Baumaterial nicht verfügbar war.
Seit 1957 wird die Ronsdorfer Talsperre nicht mehr für die Versorgung mit Trinkwasser der Region verwendet. Später wurde die Stauhöhe der Talsperre wegen ihrer baulichen Mängel und dem daraus resultierenden Sicherheitsrisiko auf maximal sechs Meter reduziert.
Dank eines engagierten Fördervereins wurde die Ronsdorfer Talsperre 1995 als Baudenkmal deklariert. Seit 1999 befindet sie sich im Besitz des Wupperverbandes und wurde Anfang der 2000er Jahre saniert. Mit einem Fassungsvermögen von knapp 200.000 Kubikmetern gehört die Ronsdorfer Talsperre heute zu den kleinsten Talsperren im Verbandsgebiet und dient vordergründig als Naturschutzgebiet und Baudenkmal. Die Staumauer selbst kann besichtigt werden, die Ufer sind jedoch für Besucher unzugänglich. Die Region um die Ronsdorfer Talsperre ist ein beliebtes Wandergebiet für Naturfans.